FALLBERICHT PFERD: Hufrehe, Dämpfigkeit, Sommerekzem
Diagnose
Die Patientin ist eine 15-jährige Stute mit chronischer Hufrehe. Sie zeigt starke Nüstern- und eine erschwerte Atmung, was auf Dämpfigkeit schließen lässt. Die Stute hat ein ausgesprochen schlechtes Haarkleid mit starker Schuppenbildung und offenen Ekzemen mit Borkenbildung, aus denen honigfarbenes Sekret herausläuft. Des Weiteren zeigt sich starker Juckreiz am ganzen Körper, weshalb auch die Schweifrübe angeknabbert ist.
Das Allgemeinbefinden des Pferdes zeigt einen sehr schlechten Zustand an, die Stute macht einen zurückhaltenden, scheuen, ängstlichen Eindruck und eine hochgradige Lahmheit an allen vier Beinen.
Kopf und Ohren hängen herunter, die Schleimhäute sind trocken. Nach ausführlicher Anamnese, Palpation und Auskultation bestätigt sich meine Diagnose: Die Stute hat nur noch wenig Lebensenergie in
sich.
Der Besitzer möchte das Tier aufgrund des Zustandes einschläfern lassen. Ich kann ihn jedoch davon überzeugen, dem Tier eine Schonfrist von 6 Monaten zu gewähren und beginne sofort mit der
Ausarbeitung eines Therapieplans.
Erstbehandlung
Da die Stute dabei war, als ihre Mutter auf der Koppel verendete, beginne ich zuallererst auf die Psyche des Tieres einzuwirken. Natrium chloratum C200 (15 Globuli), im Abstand von genau 12 Stunden dieselbe Dosis erneut geben.
ANMERKUNG
Es ist aufgrund der vegetativen Umschaltung des Gehirns äußerst wichtig, die 12 Stunden auch wirklich einzuhalten. Die Wirkungsweise beträgt ca. 6 bis 8 Wochen je nach Organismus. Natrium
chloratum ist ein ausgezeichnetes Kummermittel und hat auch Ängstlichkeit, Lahmheit und Herzproblematiken im Beschwerdebild mit dabei.
Nach einigen Wochen bessert sich der Zustand, die Stute zeigt mehr Lebensfreude und ist allgemein lebendiger. Die Lahmheit ist aber nach wie vor vorhanden.
Weitere Behandlung
Der Besitzer erhält einen weiteren Therapieplan für seine Stute: Unter anderem werden die Mittel Laurocerasus, Solidago, Hepar compositum, Coenzyme sowie Ubichinon eingesetzt.
Ich erkläre ihm, dass wir die Ausscheidungsorgane anregen und den Stoffwechsel des Pferdes in Gang bringen müssen, damit die Stute die anschließende Ausleitung/Entgiftung gut übersteht. Des
Weiteren wird die Ernährung umgestellt, sie bekommt kein Kraftfutter, keine Haferflocken und Kartoffeln mehr und ein absolutes Verbot, weiterhin Gras zu fressen. Es wird ab sofort ausschließlich
mit Rau- und Mineralfutter und wenigen Karotten gefüttert.
Hufrehe
Hufrehe ist eine Stoffwechselkrankheit. Der Huf (Huflederhaut)
entzündet sich durch zu viel Nitrat und zu viel Eiweißüberschuss im Organismus, der durch übermäßiges Grasfressen im Pferdekörper ausgelöst wird. Dadurch kommt es zu einer massiven Nieren- und
Leberüberlastung, der Stoffwechsel ist übersäuert. Dies ist sehr gefährlich, da die Hufe die Ausscheidungsorgane des Pferdes sind! Zudem ist das für Pferde äußerst schmerzhaft! Die Problematik
besteht nun darin, dass sich um das Hufbein herum Lymphflüssigkeit ansammelt und die Hufkapsel im schlimmsten Fall abspringen kann. Im Endstadium senkt sich das Hufbein durch den Druck ab, bricht
nach unten weg und passt mit dem Kronbein nicht mehr zusammen, sodass das wiederum in Spat/Arthrose endet.
Trotz allem ist Hufrehe naturheilkundlich relativ gut zu therapieren. Das Horn des Pferdes sollte immer feucht gehalten werden, sodass es ratsam ist, die Beine des Pferdes ein- bis zweimal in der
Woche abwechselnd 5 Minuten lang in einen Eimer mit Wasser zu stellen, damit sich das Horn vollsaugen kann.
Je nach Schweregrad der Hufrehe muss ein Hufschmid eventuell auch die Hufeisen entfernen.
Nach weiteren 2 Wochen begann ich dann mit der Ausleitung/Entgiftung.
WICHTIG
Bitte bei den Ausleitungen immer zusätzlich ein
Nierenfunktionsmittel geben! Und wenn möglich, die Ausleitungen bei abnehmendem Mond durchführen!
BESTANDSAUFNAHME NACH WEITEREN 4 WOCHEN
Die Stute hat mehr Lebensfreude, ist zutraulich, die Ekzeme sind fast alle abgeheilt, die Atmung zeigt eine deutliche Besserung und die hochgradige Lahmheit ist nur noch minimal
ausgeprägt!
Um die Lahmheit vollends in den Griff zu bekommen, verordne ich über mehrere Monate die Mittel Silicea und Calcium fluoratum.
Bei erneuter Bestandsaufnahme ist die Lahmheit nicht mehr sichtbar, die Stute ist lebhafter als zuvor und büchst sogar hin und wieder aus ihrer Koppel aus. Zu guter Letzt bekommt sie noch ihr
Konstitutionsmittel verabreicht.
Behandlungserfolg
Der Besitzer war so überwältigt von den positiven Fortschritten seines Pferdes, dass er fast nicht glauben konnte, was eine homöopathische Behandlung alles bewirken kann.
Die Blutegeltherapie hat sich bei Hufrehe als weitere gute Maßnahme etabliert. Aber bitte eine Blutegeltherapie niemals selbst, sondern nur durch einen erfahrenen Tiertherapeuten durchführen lassen.
FAZIT
Auch vermeintlich hoffnungslose und austherapierte Fälle können durch die richtige Umstimmungstherapie gesunden und die Selbstheilungskräfte des Tieres aktivieren!
MELANIE BLEYLE
TIERHEILPRAKTIKERIN & TIERHOMÖOPATHIN IN WINNENDEN
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